#tanzistfüralleda

Tanz ist eine kreative Praxis, eine Reflexion, die uns viel darüber erzählen kann, wie wir als Menschen in die Gesellschaft zueinander stehen, und welche Werte für uns wichtig sind. Es gibt viele unterschiedliche Ansätze zum Tanz und Bewegung. Sie können uns inspirieren, berühren und stimulieren. Wir tanzen schön, weil wir mit Bewegung umgehen können. Wir verbessern ständig unsere körperliche Fähigkeiten, kümmern wir uns um uns selbst, tanzen alleine oder mit den anderen. Das, wie wir uns bewegen, ist oft ein Resultat davon, wie wir denken, fühlen, wahrnehmen oder verstehen und jeder macht das auf die ganz ihm eigentümliche Weise, die man im Lauf des Lebens gebildet hat. Das schöne ist, dass wenn wir darüber sprechen, haben wir eine Möglichkeit, verschiedene Sichtweisen auf die Bewegungskunst und das Leben kennen zu lernen, in den die Werte versteckt sind, die der tanzende Mensch immer mit sich trägt. Heute habe ich eine Improvisation Übung mit einer Dame aus der Pflegeheim gemacht. Wir standen voreinander in ihrem Zimmer und die Idee war, dass wir uns zusammen, in der gleichen Geschwindigkeit durch den Raum gehen lassen. Es war egal in welcher Richtung. Die wichtigste war, dass wir zusammen anfangen und aufhören müssten. Sobald diese einfache Prinzip festgelegt wurde, wurde unsere Aufmerksamkeit auf eine andere Ebene gebracht. Wir haben angefangen, auf uns zu gucken, uns ”zu hören”. Wer fängt an? Und wenn es schon los ist, wer hört als erstes auf? Wie lange muss man abwarten, um zusammen weiter zu gehen? Wie wird die Entscheidung getroffen: langsam, wenn man die Übertragung der Gewicht von der anderen beobachten kann? Oder schnell und plötzlich, als ob wir durch einen Impuls zum Bewegung gebracht wurden? Es gibt Stille. Man hört nur die Geräusche des rieselten Regens. Wir sprechen nicht aber sind ganz konzentriert und auf die Bewegungen der andere sensibilisiert. Sobald ist der gemeinsame Anfang gefunden worden, lachen wir, als ob wir etwas zusammen entdeckt haben. Wir hören zusammen auf und der Moment der Verbindung, wo man auf die gemeinsamen Anfangspunkt wartet, kommt wieder. Jedes Mal mehr sicherer, als ob wir uns ein bisschen besser verstehen und vertrauen. Die Kommunikation wird harmonischer, leichter und einfacher. Eine Zusammenspiel mit viel Respekt für jede Entscheidung. Ich gucke nicht auf dich, aber trotzdem kann merken, wenn du deinen gegenwärtigen Ort verlasst. Oder ich mache den ersten Schritt. Hier führt niemand, niemand zeigt dich wohin du gehen muss. Es geht hier auch nicht um Kreation. Es geht um Synchronisation. Es geht, darum einfach zusammen anfangen und aufhören. Der Moment nach der Übung ist auch schön. Mit einer Faszination und Aufregung fangen wir an darüber zu sprechen, was gerade passiert ist. Wir haben geschafft, sind zufrieden und stolz.  Wir freuen uns auf unsere Zusammenarbeit.     

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